27. Januar 2024 – Viele Teilnehmer beim Winterschnittkurs

Bei unserem Schnittkurs am letzten Samstag hatten wir fantastisches Wetter mit Sonnenschein und trotz Wind erträglichen Temperaturen. Kein Wunder also, dass sich über 30 Teilnehmer einfanden, um sich den richtigen Schnitt an den Bäumen zeigen zu lassen. Beim ersten Baum wurde zunächst anhand von Schaubildern gezeigt, wie ein Baum mit einem perfekten Oeschbergschnitt aussehen sollte. Der ca. 8 Jahre alte Apfelbaum war von dem Idealbild doch etwas entfernt, aber nach eingehenden Erläuterungen der Fachwarte Erwin Dennig, Ralf Rothweiler und Thomas Schaller ging es ans Werk. Zunächst wurde die Krone freigeschnitten und danach die Leitäste von konkurrierenden Ästen befreit. So konnte man bald sehen, wo der Schnitt hinführen wird. Bei dem relativ jungen Baum wurde dann noch gezeigt werden, wie man einen etwas zu flach geratenen Leitast durch hochbinden in den richtigen, steileren Winkel bringt und somit den Wuchs beeinflussen kann. Am Ende war gut zu erkennen, dass Theorie und Praxis dann doch ziemlich gut zusammenpassten. Anschließend ging es zu zwei Jungbäumen, die nach der Pflanzschnitt vor gut 2 Jahren nicht mehr geschnitten worden waren. Hier zeigten uns die Fachleute, wie man mit wenigen gezielten Schnitten den richtigen Erziehungsschnitt durchführt. Dieser ist sehr wichtig, um den jungen Bäumen von Anfang an die richtige Wuchsform vorzugeben. Bevor es dann zum Schneiden des letzten, älteren Apfelbaums ging, konnten wir noch etwas zur Mistelproblematik an Obstbäumen hören. Bei uns in der Gegend ist es noch nicht so schlimm, aber es gibt in Nachbargemeinden schon massiven Mistelbefall, vor allem an Apfelbäumen. Hier heißt es schnell zu handeln und die Misteln rauszuschneiden, bevor die Wurzeln dieser Schmarotzerpflanze sich im Wirtsbaum ausbreiten und diesen zugrunde richten. Im Winter ist die richtige Zeit, denn die immergrünen Misteln kann man im kahlen Geäst dann leicht erkennen. Beim letzten Baum, den wir an diesem Samstag auf dem Programm hatten, konnte nochmals schrittweise die Herangehensweise gezeigt werden. Besonders war an diesem Baum, dass hier einer der Leitäste abgebrochen war und nun der Versuch gestartet wurde, diesen mittelfristig zu ersetzen. Dafür wurde ein weiter oben am Baum befindlicher Ast bis auf einen recht senkrecht stehenden Austrieb am Ende freigeschnitten, so dass dieser im Laufe der nächsten Jahre stärker wächst und sich zu einem neuen Leitast entwickeln kann. Wir werden das verfolgen. Nach dem Schnittkurs trafen sich alle dann im Vereinsheim, um sich dann doch etwas aufzuwärmen und mit Kaffee und Kuchen oder auch etwas Deftigerem zu stärken sowie noch fachlich zu diskutieren. Vielen Dank an unsere Fachwarte für die sehr gut nachvollziehbaren Erklärungen und Vorführungen sowie natürlich an alle, die bei unserer ersten Aktion im 100. Jubiläumsjahr dabei waren.