Die rund 40 Besucher haben ihr Kommen nicht bereut, denn unsere Referentin Silke Kluth brachte uns am 25.04. mit viel Engagement die Welt der Insekten eindrucksvoll näher. Zunächst zeigte sie, woran man Insekten erkennt und wie man sie von anderen Tierarten unterscheidet. Insekten haben immer sechs Beine und einen dreiteiligen Körper, nämlich Kopf, Brust (an der drei Beinpaare sowie die Flügel sitzen) und Hinterleib.
Die Entwicklung vom Ei zum fertigen Insekt erfolgt in einer unvollständigen oder vollständigen Umwandlung (Metamorphose). Bei der unvollständigen Umwandlung sehen die Jungen (Nymphen) schon so ähnlich aus wie die fertigen Insekten (z.B. Libellen, Wanzen, Heuschrecken), das fertige Insekt hat dann aber Flügel. Bei der vollständigen Metamorphose kommt nach der Larvenzeit aus der dann gebildeten Puppe ein völlig anders aussehendes Wesen raus (Fliegen, Käfer, Bienen und Schmetterlinge, siehe „Raupe Nimmersatt“).
Auf dem Speiseplan von Insekten stehen pflanzliche und tierische Nahrungsmittel. Bei Ersteren natürlich auch Nutzpflanzen, was den Menschen nicht so gut gefällt. Aber da helfen uns die Kollegen der zweiten Kategorie, denn Läuse, Raupen und Milben zählen auch zur Beute der fleischfressenden Insekten und ihrer Larven (Wespen, Marienkäfer, Schlupfwespen etc.).
Damit man die einzelnen Insekten besser zuordnen kann, erläuterte Silke Kluth noch die Systematik, in die Insekten eingeteilt werden. Dies sind Hautflügler (mit 2 Flügelpaaren wie Bienen, Wespen, Ameisen), Libellen (Groß- und Kleinlibellen), Geradflügler (Heuschrecken), Schnabelkerfe (Wanzen), Schmetterlinge (Tagfalter und Nachtfalter), Käfer (Marienkäfer, Mistkäfer etc.), Netzflügler (Florfliegen, Ameisenjungfern) und Zweiflügler (Fliegen, Schnaken, Schwebfliegen).
Es war sehr spannend das Erklärte gleich umzusetzen und die auf Fotos gezeigten Insekten den richtigen Ordnungen zuzuordnen. Das Publikum war sehr gut und bekam ein ausdrückliches Lob der Vortragenden.
Superkräfte entwickeln einige Insekten, beispielhaft sei hier die Holzschlupfwespe genannt, die eine tief im Holz versteckte, baumschädigende Riesenholzwespenlarve durch Riechen lokalisiert und ihr dann gezielt mit einem langen Legebohrer ein Ei injiziert. Die junge Schlupfwespenlarve ernährt sich dann von ihrem Wirt, sie frisst ihn also nach und nach auf.
Der ca. 90-minütige Vortrag war sehr interessant und der Schlussapplaus zeigte, dass die Erwartungen der Gäste voll erfüllt wurden. Aufgrund der engagierten Mitarbeit der Zuhörer ernannte uns Silke Kluth alle ehrenhalber zu Insektenbotschafterinnen und -botschaftern. Wir sind sicher, dass sich alle die da waren künftig die Insekten im Garten etwas genauer und intensiver anschauen werden, vielleicht war die neulich entdeckte Biene doch eine Schwebfliege und der Käfer eine Wanze? Wir wissen jetzt auf was man achten muss und wünschen viel Spaß dabei.
Vielen Dank fürs Kommen und wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim nächsten Vortrag!