15. März 2024 – Volles Haus beim Vortrag „Artenvielfalt im urbanen Raum“

Unser Vereinsheim war am letzten Freitag mit rund 50 Gästen gut gefüllt und diese waren für unsere Referentin Silke Kluth ein interessiertes Publikum. Neben der einleitenden Erläuterung, was man unter dem oft gehörten Begriff „Biodiversität“ versteht, nämlich Vielfalt der Arten, Vielfalt der Lebensräume (Biotope) und genetische Vielfalt, nannte sie uns Beispiele, was passiert, wenn diese Biodiversität ins Ungleichgewicht gerät. Hauptgrund des Rückgangs der Artenvielfalt ist der Verlust von Lebensräumen. Das sind nicht nur Wälder und Wiesen, sondern Silke Kluth zeigt uns zahlreiche negative Beispiele, die man in städtischen, öffentlichen und privaten Bereichen finden, wie z.B. eintönige und leblose Schottergärten, sterile Kurzrasen, Pflasterflächen oder Thuja- oder Kirschlorbeerhecken. Da fühlt sich kein Tier wohl. Es gab aber auch tolle Vorschläge zu sehen, wie man es naturnaher und somit nachhaltiger machen kann, nämlich mit Staudenbeeten, Blühwiesen, wilden Ecken etc. Und dies ist oft mit weniger zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden als immer alles jedes Jahr neu zu bepflanzen, regelmäßig zu mähen und exakt auf Maß zu schneiden. Daher ist es sehr wichtig, dass man auch im urbanen Raum mit geeigneten Lebensräumen eine Grundlage schafft, um die Vielfalt der Arten zu fördern. Hier haben wir selbst Einfluss darauf und können was ändern. Dann leben die oft nicht so sehr mobilen Kleinlebewesen nicht mehr auf Inseln, die sie nicht verlassen können, sondern ein naturnaher Garten ist ein „Trittsteine“, über den sich die verschiedenen Tierarten, aber auch Pflanzenarten verbreiten und genetisch austauschen können. Jeder Einzelne kann in seinem Garten, aber auch selbst auf Terrassen und Balkonen einen Teil dazu beitragen, die Artenvielfalt zu fördern. Je mehr „Trittsteine“ es gibt, desto besser. Jede Blüte, jeder Meter mit blühenden einheimischen Pflanzen hilft. Selbst ein Blumentopf oder ein Balkonkasten mit Kräutern, Wildblumen oder auch mit Gemüsepflanzen ist hilfreich und Silke Kluth animierte alle Anwesenden, doch mal einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen. Wenn jemand mehr tun will ist das super, aber keiner muss den Garten komplett umgestalten. Sie können und sollen auch die Freizeiträume wie Rasen und Sitzplatz beibehalten, denn der Garten ist ja auch und vor allem Ihr Lebensraum. Aber muss man den Rasen wöchentlich bis zum Rand kurz mähen oder kann da nicht mal etwas stehen bleiben, das nur zwei bis dreimal im Jahr gemäht wird? Es entwickelt sich oft ganz von alleine ein Lebensraum und wenn man genauer hinschaut, entdeckt man mit jeder neuen einheimischen Pflanze auch neue Tiere, die diese besuchen und nutzen. Silke Kluth machte allen Zuhörern Mut, einfach mal anzufangen und auch kritische Stimmen der ordnungsliebenden Nachbarn und Passanten auszuhalten, wenn über Winter noch Stauden stehen oder auf dem Rasen Gänseblümchen und Löwenzahn wachsen und in der Ecke ein paar Brennnesseln stehen. Seien Sie interessiert, wie sich was in Ihrem Garten entwickelt und freuen Sie sich über jede neue Pflanze und jedes neue Tier. Der Applaus der Gäste zeigte, dass auch Silke Kluths zweiter Vortrag beim OGV Singen sehr gut angekommen ist. Wir bedanken uns herzlich bei ihr und natürlich auch bei den Besucherinnen und Besuchern fürs Kommen.